Eine Umfrage vom Institut für Demoskopie Allensbach zeigt: Dass Israel in Gaza nach Einschätzung der Mehrheit der Deutschen in Gaza einen Völkermord an Palästinenser*nnen begeht.
Die Angehörigen aller im Bundestag vertretenen Parteien teilen den Genozid-Vowurf gegen Israel mehrheitlich. Dennoch ist auch hier ein Links-Rechts Gefälle zu erkennen. Während bei der Linken Befragte zu 79 % zustimmen und auch bei der SPD 71 % den Genozid erkennen, sind es bei CDU 56 % und bei AfD nur noch 53 %. Die CDU und AfD, die neben den Grünen (71) als Israels größte Unterstützer*innen im Bundestag gelten, ziehen die Statistik damit deutlich runter.
Überhaupt habe sich das Bild Israels laut der Allensbach Umfrage extrem verschlechtert. Demnach hätten nur noch 18 % der deutschen Bevölkerung ein gutes oder sehr gutes Bild von Israel – 2022 waren es noch 52%. Gleichzeitig ist der Anteil derjenigen, die das Land negativ sehen, von 23 auf 57 % gestiegen.
Auch die Zustimmung zum „militärischen Vorgehen Israels“ in Gaza ist drastisch gesunken: Nur noch 13 % halten es für angemessen, 65 % lehnen dieses ab.
Trotz dieser wachsenden Kritik an Israel zeigt die Umfrage, gleichzeitig dass sich die Haltung gegenüber Jüdinnen und Juden in Deutschland nicht grundsätzlich verändert hat. Antisemitische Stereotype wie die Vorstellung, Juden hätten zu viel Einfluss in Wirtschaft oder Medien, finden heute deutlich weniger Zustimmung als noch vor einigen Jahrzehnten.
Auch die Bereitschaft zur Aufarbeitung der NS-Verbrechen bleibt hoch.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die deutsche Bevölkerung zunehmend zwischen Israel und der Haltung gegenüber Juden unterscheidet.
Und wichtiger noch dürfte sein dass der Genozid an den Palästinenser*innen von der Mehrheit der Deutschen als gegeben erkannt wird.